Heute ist einer der ganz besonderen Tage des Jahres, der 21. Dezember. Und wieder ist es Zeit für eine Jahresreflexion.
Die dunklen Tage sind gezählt
Der Sommer ist maximal weit entfernt, die kalte Dunkelheit hat uns fest im Griff. Wenn wir dieser Tage ins Büro gehen, die Kinder zur Schule bringen, ist es dunkel. Wenn wir später den Heimweg antreten schon wieder – oder immer noch?
Sensible Gemüter haben es in diesen Tagen nicht leicht: Jahresendstress, die Mächte der Finsternis scheinen immer stärker zu werden, man sieht wenig Sonne … Am besten tief vergraben, bitte keine weiteren Anforderungen!
Winterschlaf! Warum kann der Mensch das eigentlich nicht?
Die Chronobiologie sagt, dass dieses Privileg gewissen Tierarten vorbehalten bleibt, da gibt es „Spezialisten“, die sich ganz dem „circannualen Rhytmus“ verschrieben haben: Fledermäuse, Siebenschläfer und Haselmäuse – sie würden sogar sterben, wenn sie gewaltsam am Schlafen gehindert würden. Verständlich.
Nur wir müssen da irgendwie durch.
Die gute Nachricht: Das Schlimmste ist schon beinahe überstanden.
Wintersonnenwende. Es geht wieder bergauf.
Die richtigen Schlüsse ziehen
In vielen Kulturen der nördlichen Hemisphäre war die Wintersonnenwende das große Fest des wiederkehrenden Lichts. In früheren Zeiten, als wir noch mehr mit den Zyklen der Natur lebten, haben wir uns vorgestellt, dass ab Herbstbeginn alles in den Schoß von Mutter Erde zurückkehrt – das Licht, die Sonnenkraft ebenso wie die Pflanzen und die besagten Tiere.
Zum winterlichen Wendepunkt der Sonne bringt Mutter Erde das Licht nun erneut zur Welt, so wie an Weihnachten das Christkind kommt, der Hoffnungsträger, der Heilung und Licht in die Welt bringt.
Damit wird das Leben nun wieder versöhnlich – ob christlich geprägt oder nicht – wenn die eigene Zuversicht auf ein Weiterleben genährt wird, auf einen neuen Zyklus mit Saat, Blüte und Ernte.
Die Zeit zwischen den Jahren ist deshalb die Zeit der Reinigung, Meditation und Neuorientierung. Wie bei den alten Schamanen, die sich in ihre Traumhütten zurückzogen, um aus dem vergangenen Jahr die richtigen Lehren und Schlüsse zu ziehen.
Das Vergangene loszulassen und anschließend neue Visionen und Bilder der Fülle für ihr Volk zu empfangen.
Zeit für eine Jahresreflexion
Falls nun gerade kein Schamane in greifbarer Nähe ist, können wir uns selbst eine „Traumhütte“ schaffen, in dem wir uns an einem stillen Ort mit dem Gewesenen und dem Kommenden beschäftigen.
Was sonst unter die Räder des Tagesgeschäfts kommt – dafür ist in den „Rauhnächten“ zwischen den Jahren die perfekte Zeit.
1. Was habe ich in diesem Jahr erreicht, was gilt es anzuerkennen und wertzuschätzen, persönlich und beruflich?
2. Welche Beziehungen, Qualitäten und Bedürfnisse sind mir wichtig und welche will ich weiter pflegen?
3. Was möchte ich am Ende des kommenden Jahres getan und erreicht haben?
4. Für welche Veränderungen bin ich offen?
Ich wünsche Euch allen ein Frohes Fest, besinnlich-fruchtbare Tage und freue mich auf das Neue Jahr mit Euch!
(aktualisierte Fassung der Veröffentlichung vom 21.12.2016)